Dr. Gerda Sutthoff

Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie – Psychoanalyse –

Gruppentherapie

Was ist eine Gruppentherapie?

Gruppentherapie ist eine auf der Psychoanalyse basierende Form der Behandlung des Einzelnen im Beziehungsgeflecht der therapeutischen Gruppe, das sich vor dem Hintergrund der lebensgeschichtlichen Erfahrungen der Beteiligten entfaltet. Unbewusst neigt der Einzelne dazu, in der Gruppe gewohnte Beziehungsmuster zu schaffen. Ziel der Gruppenanalyse ist es, diese Prozesse dem bewussten Erkennen zugänglich zu machen, zu verstehen und durch ihre Bearbeitung neue Entscheidungs- und Handlungsmöglichkeiten zu eröffnen.
Gruppentherapie ist eine Therapie durch die Gruppe, denn die Gruppe als solche hat eine Reihe von Wirkungen, die über die Möglichkeiten einer Einzeltherapie hinausgehen. Es kann sogar einfacher sein, sich in der Gruppe auf seine Gefühle einzulassen. Das Gefühl der Solidarität entsteht, dass man mit seinen Problemen nicht allein ist, dass es andere gibt, denen es ganz ähnlich geht.

Der Gruppenleiter in der Gruppentherapie

Der Gruppenleiter hat die Funktion, den Rahmen der Gruppe zu gewährleisten und dabei zu helfen, die Prozesse in der Gruppe besser zu verstehen, so dass jeder seinen Nutzen daraus ziehen kann. Das Ziel dabei ist, dass möglichst alles, was die Gruppe und ihre Mitglieder betrifft, auch in der Gruppe angesprochen wird. Nur dann kann die Arbeit wirklich sinnvoll sein.

Die Regeln einer Gruppentherapie

Der Ablauf der Gruppentherapie ist an wenige, aber wichtige Regeln gebunden.

Regel: Stillschweigen und Vertraulichkeit

Eine davon ist die Verpflichtung zum absoluten Stillschweigen über das, was in den Sitzungen gesprochen wird, natürlich auch über das spätere Ende der Therapie hinaus. Nur so können sich die einzelnen Gruppenmitglieder geschützt fühlen und die notwendige Offenheit mitbringen. Falls zwischen den Gruppensitzungen Zusammentreffen einzelner Mitglieder stattfinden, so sollte dies in der Gruppe zur Sprache gebracht werden.

Regel: Konsequente Teilnahme

Eine andere wichtige Regel ist die möglichst ununterbrochene Teilnahme an den Sitzungen. Zu diesem Zweck gibt es möglichst frühzeitig von meiner Seite einen Urlaubsplan für die Praxis (online unter „Termine„), damit sich jeder so weit wie möglich darauf abstimmen kann. Außerdem muss für nicht wahrgenommene Sitzungen ein Bereitstellungshonorar selbst bezahlt werden. Einer der Hauptgründe für diese Regelung beruht auf der uns allen eigenen Neigung, Schwierigkeiten und Konfrontation durch Fernbleiben auszuweichen oder Enttäuschungen durch Rückzug zu zeigen. Es muss so viel wie möglich getan werden, dass diese Gefühle in die Gruppe kommen, dort wo sie hingehören, da der therapeutische Prozess sonst unterbrochen wird.

Ist Gruppentherapie ohne Einzeltherapie, also als alleinige Therapieform möglich?

Gruppentherapie ist möglich als alleinige Therapieform oder aber im Anschluss an eine Einzeltherapie, um die Erkenntnisse und Erfahrungen aus der Einzeltherapie in der Gruppe zu erproben und zu festigen.

Die versicherungsrechtlichen Möglichkeiten sind im Einzelfall zu besprechen.